Die Gespinstmotte ist ein Schädling, der vielen Gärtnern reichlich Kopfzerbrechen bereitet. Ihre Raupen umspinnen ganze Bäume und Sträucher mit silbrig-weißen Gespinsten und können in kurzer Zeit großen Schaden anrichten.

In Mitteleuropa gibt es über 50 Arten von Gespinstmotten, die sich auf verschiedene Baum- und Straucharten fokussieren.

Gespinstmotte bekämpfen: Was tun gegen die ungebetenen Gäste im Garten?

Betroffen sind vor allem Obstbäume wie Apfel und Birne, aber auch Zierpflanzen wie Weißdorn oder Liguster. Wie Sie die Gespinstmotte erkennen, sie erfolgreich bekämpfen und Ihre Pflanzen schützen können, erfahren Sie in diesem Ratgeber.

Was ist die Gespinstmotte und wie erkennen Sie die Raupen der Gespinstmotte?

Die Gespinstmotte (Yponomeutidae) ist ein Schmetterling, der seine Eier im Frühjahr an Bäumen und Sträuchern ablegt. Die geschlüpften Raupen beginnen sofort zu fressen und spinnen dabei schützende Gespinste, die oft ganze Pflanzen überziehen.

Ein Befall tritt meist durch die auffälligen, watteartigen Gespinste an Ästen und Zweigen ans Tageslicht. Darin verbergen sich die Raupen, die in kurzer Zeit das Laub ihrer Wirtspflanze fast vollständig abfressen können.

Ein weiteres Indiz für einen Befall ist der Kahlfraß, den die Raupen an den Pflanzen verursachen. Die Gespinstmotte unterscheidet sich von anderen Schädlingen vor allem durch die großen Gespinste, die sie hinterlässt. Diese sind zwar auffällig, stellen aber in der Regel keine unmittelbare Lebensgefahr für die Pflanze dar, da sie nach einem Befall oft wieder austreibt.

Lebenszyklus und Verhalten von Gespinstmotten

Die Gespinstmotten durchlaufen einen einzigartigen Lebenszyklus, der sich über mehrere Monate erstreckt. Im Frühsommer, wenn die Blätter an Bäumen und Sträuchern sprießen, legen die weiblichen Gespinstmotten ihre Eier auf den Trieben und Zweigen ab. Diese Eier sind mit einem schützenden Sekret überdeckt, das sie vor Fressfeinden schützt.

Nach wenigen Wochen schlüpfen die Larven, die als Raupen der Gespinstmotte bekannt sind. Diese Raupen sind hellgrau und manchmal teilweise mit gelben oder schwarzen Punkten überzogen. Sie leben in hellen, schleierartigen Gespinsten, in denen sie geschützt Büsche und Bäume kahl fressen können.

Die Raupen der Gespinstmotte sind für den Menschen ungefährlich, da sie keine Haare haben. Sie fressen sich an den Blättern satt und verpuppen sich im Juni. Die Larven sind bereits zwei Wochen später fertige Falter, die sich paaren wollen. Das Weibchen legt seine Eier in den Pflanzenknospen ab, wo sie bis zum nächsten Frühjahr überdauern.

Die Gespinstmotten sind Schädlinge, die viele verschiedene Gehölze befallen können, einschließlich Apfelbäumen, Schlehen und Traubenkirschen. Sie können ganze Plantagen oder Baumgebiete überziehen und fressen die Gehölze vollständig kahl. Wer extreme Schäden vermeiden möchte, muss die Gespinstmotten frühzeitig erkennen und bekämpfen.

Im Gegensatz zu den Eichenprozessionsspinners, die Brennhaare haben, die beim Menschen allergische Reaktionen auslösen können, sind die Raupen der Gespinstmotte für die Gesundheit ungefährlich. Dennoch gilt es, die Gespinstmotten von den Eichenprozessionsspinnern zu unterscheiden, um eine effektive Bekämpfung durchzuführen.

Schritt 1: Sofortmaßnahmen bei einem Gespinstmottenbefall

Wenn Sie feststellen, dass Ihre Pflanzen von Gespinstmotten befallen sind, sollten Sie schnell reagieren, um die Ausbreitung einzudämmen und die Raupen zu bekämpfen.

  • Eine der einfachsten und wirksamsten Methoden ist die mechanische Entfernung der Gespinste. Mit einer Gartenschere oder einem Wasserstrahl werden die Gespinste samt Raupen von den Pflanzen entfernt. Die abgeschnittenen Zweige und Äste sollten anschließend entsorgt werden – am besten über den Hausmüll, damit sich die Schädlinge nicht weiter ausbreiten können.
  • Achten Sie darauf, die Gespinste rechtzeitig vor der Verpuppung der Raupen zu entfernen. Wenn die Falter schlüpfen, legen sie ihre Eier wieder ab und der Kreislauf beginnt von neuem.
  • In kleinen Gärten ist das Absammeln der Raupen eine wirksame Methode. Kontrollieren Sie die Pflanzen regelmäßig und sammeln Sie die Schädlinge von Hand ab. Diese Methode ist zwar aufwendig, reicht aber in vielen Fällen aus, um eine Ausbreitung zu verhindern.
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Schritt 2: Natürliche Feinde fördern und biologische Mittel einsetzen

Neben der mechanischen Entfernung gibt es auch einige natürliche Maßnahmen, mit denen Sie die Gespinstmotte in Schach halten können.

  • Fördern Sie natürliche Feinde. Vögel wie Meisen oder Spatzen gehören zu den natürlichen Feinden der Gespinstmotte und fressen die Raupen gerne. Mit Nistkästen in der Nähe von Bäumen und Sträuchern können Sie diese Nützlinge gezielt fördern. Auch Marienkäfer und Schlupfwespen helfen, die Raupenpopulation zu reduzieren. Diese natürlichen Feinde können verschiedene Gehölze vor den Schädigungen durch Gespinstmotten schützen.
  • Setzen Sie biologische Spritzmittel ein. Bei stärkerem Befall können Sie biologische Mittel einsetzen. Besonders das Bakterium Bacillus thuringiensis hat sich gegen die Raupen der Gespinstmotte bewährt. Es schädigt den Verdauungstrakt der Raupen, so dass diese innerhalb kurzer Zeit absterben. Das Mittel ist unschädlich für Menschen, Tiere und andere Pflanzen und kann problemlos ausgebracht werden.

Schritt 3: Vorbeugung gegen Gespinstmotten an Bäumen und Sträuchern

Vorbeugung ist der beste Schutz gegen die Gespinstmotte, denn einmal im Garten, kann es schwierig werden, den Schädling wieder vollständig loszuwerden.

  • Um einem Befall vorzubeugen, sollten Sie im Herbst alle alten und abgestorbenen Zweige zurückschneiden, auf denen die Motten gerne ihre Eier ablegen. Achten Sie darauf, auch Gespinste zu entfernen, die Sie übersehen haben könnten.
  • Eine gesunde und widerstandsfähige Pflanze ist weniger anfällig für Schädlinge. Sorgen Sie daher für eine ausgewogene Nährstoffversorgung. Achten Sie zudem auf regelmäßiges Gießen, damit Ihre Pflanzen stark genug sind, kleine Schäden durch die Raupen zu überstehen. Ein kräftiger Austrieb nach einem Befall sorgt dafür, dass die Pflanzen sich schnell erholen. Im Vergleich zum Eichenprozessionsspinner, dessen Brennhaare gesundheitliche Risiken bergen, sind die Raupen der Gespinstmotte weniger gefährlich, aber ihre Nester können leicht verwechselt werden.
  • Da die Gespinstmotte ihre Eier meist im Frühjahr ablegt, sollten Sie bereits zu Beginn der Vegetationsperiode regelmäßig Ihre Pflanzen auf einen Befall hin überprüfen. Je früher Sie den Schädling entdecken, desto leichter lässt er sich bekämpfen.
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Schritt 4: Chemische Mittel als letzte Option

In besonders schweren Fällen, wenn die Gespinstmotte sich stark ausgebreitet hat, können auch chemische Mittel zum Einsatz kommen. Diese sollten jedoch immer als letzte Option betrachtet werden.

  • Verwenden Sie Insektizide nur gezielt. Achten Sie darauf, Produkte zu wählen, die für den Hausgarten zugelassen sind und nicht schädlich für Nützlinge oder die Umwelt. Besonders in der Nähe von Obstbäumen ist Vorsicht geboten, da die Chemikalien nicht in die Nahrung gelangen sollten.
  • Beim Einsatz von Insektiziden schützen Sie sich stets. Tragen Sie Handschuhe, eine Atemmaske und lange Kleidung, um den Kontakt mit den Chemikalien zu vermeiden.

Zusammenfassung: Gespinstmotte bekämpfen mit natürlichen und mechanischen Methoden

Die Gespinstmotte ist ein unangenehmer, aber in den meisten Fällen gut bekämpfbarer Schädling. Mit einer Kombination aus mechanischer Entfernung, Förderung natürlicher Feinde und gezielten biologischen Mitteln können Sie den Befall eindämmen und Ihre Pflanzen schützen.

Denken Sie daran, dass eine gesunde Pflanze weniger anfällig ist und regelmäßige Kontrollen im Garten helfen, Schädlinge frühzeitig zu erkennen und zu bekämpfen. Wenn Sie konsequent vorgehen, wird sich die Gespinstmotte bald nicht mehr in Ihrem Garten wohlfühlen.

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