Trauerweiden haben in vielen deutschen Gärten ihren Stammplatz. Der große Vorteil dieser Pflanzenart liegt darin, dass sie extrem unempfindlich beim Schneiden ist.
Wenn man es drastisch ausdrücken möchte: Eine Trauerweide richtig schneiden, das gelingt jedem Gartenfreund ohne große Probleme.
Man kann einfach drauf los schneiden, die Weide quasi niedersäbeln und richtet an ihr dennoch keinen erheblichen Schaden an. Optimal also für all jene Gartenfreunde, die nicht so viel Geduld für die Pflege ihrer Pflanzen mitbringen, denn die Trauerweide ist wirklich sehr schnittverträglich.
Trauerweide schneiden – eine Anleitung
Wie Sie vorher gelesen haben, können Sie gar nicht viel falsch machen, wenn Sie ein Trauerweide beschneiden wollen. Dennoch gibt es einige Tipps und Tricks, wie Sie beim Rückschnitt sinnvoll vorgehen.
Eine Trauerweide zu schneiden erfordert etwas Präzision, wenn Sie am Ende wollen, dass der Baum gesund und ästhetisch ansprechend bleibt. So gehen Sie dabei vor:
- Der beste Zeitpunkt, um eine Trauerweide zu schneiden, ist im Spätwinter oder zeitigen Frühjahr, bevor die Blätter sprießen. Ein erheblicher Rückschnitt ist im Zeitraum von März bis Oktober nicht erlaubt, weil der Baum, der Salix alba ‚Tristis‘ heißt, der Lebensraum verschiedener Insekten und insbesondere Vögeln ist.
- Sie benötigen eine scharfe Astschere, eine Säge und möglicherweise eine Leiter, um auf höhere Äste zuzugreifen.
- Entfernen Sie zunächst alle toten, beschädigten oder kranken Äste mit der Astschere oder der Säge. Dies hilft, das Wachstum neuer Zweige anzuregen und Krankheiten zu verhindern.
- Trauerweiden sind bekannt für ihre langen, hängenden Zweige. Wenn einige dieser Zweige zu lang werden oder die Form des Baumes beeinträchtigen, kürzen Sie diese einfach. Schneiden Sie die Zweige nahe an der Hauptastgabel ab, um ein sauberes Ergebnis zu erzielen. Schneiden Sie dabei den Baum von innen nach außen und von oben nach unten.
- Seien Sie vorsichtig, um nicht zu viel abzuschneiden, denn was ab ist ist ab. Haben Sie den Schnitt zu radikal gemacht, beeinträchtigt das am Ende das Wachstum des Baumes. Schneiden Sie darum nur das ab, was Sie als notwendig erachten. So erhalten Sie den Baum gesund und in Form.
- Am Ende entfernen Sie alle abgeschnittenen Zweige und Äste vom Baum und entsorgen diese. Abhängig von der Menge geht das auf dem eigenen Komposthaufen, in der Biotonne, beim Wertstoffhof oder über einen Containerdienst
Weil Trauerweiden sehr schnell wachsen, ist eine regelmäßige Pflege und ein Erhaltungsschnitt nötig. müssen. Die gute Nachricht: Die abgeschnittenen Ruten können Sie durchaus auch dazu verwenden, um einen Weidenkorb daraus zu flechten oder einen Sichtschutz aus den Weiden zu erstellen.
Wissenswertes über Trauerweiden
Ihren Namen verdankt die Trauerweide ihrem Aussehen und der Wuchsform. Die Äste hängen in einer Art herunter, dass der außenstehende Betrachter glauben könnte, die Weide sei sehr traurig.
Die Äste reichen fast auf den Boden. Aus diesen wurden früher einmal Körbe geflochten. Diese nannte man dann Weidenkörbe. Heute macht sich kaum noch jemand die Mühe, diese Körbe selber zu flechten, denn man kann einen Weidenkorb einfach und günstig kaufen*.
Die Trauerweide ist eine Baumart, die sehr große werden kann. Zu groß für viele Gärten. Sie kann eine Größe von 30 Metern erreichen, was in stark besiedelten Gegenden zu einem massiven Problem werden kann.
Die Besitzer dieser Bäume müssen sich damit abfinden, dass die Trauerweide auch jede Menge Laub absondert. Selbst ein radikaler Schnitt hilft dabei nur wenig – die Trauerweide wächst sehr schnell nach und bildet jedes Jahr wieder eine große Menge an Neutrieben.
Der richtige Schnitt der Trauerweiden
Wählen Sie als Zeitpunkt für den Schnitt den Frühling. Besonders gut gelingt es an einem Tag ohne Regen und wenig Sonne. Ist ein Radikalschnitt notwendig, machen Sie diesen im Herbst. Dabei schneiden Sie den Baum komplett zurück. Keine Sorge – er treibt sicher im kommenden Frühjahr wieder aus.
Richtig können Sie diese manchmal nur schneiden, wenn Sie dafür einen Hubsteiger verwenden, den Sie mieten können. Die viele Meter langen Ruten sollten Sie nacheinander absägen.
Wenn Sie gleich einen großen Riesen-Puschel absägen wollen, kann es passieren, dass Sie Schäden im Garten anrichten. Nehmen Sie aus diesem Grund besser davon Abstand.
Schneiden Sie einfach immer von außen nach innen, indem Sie bei den untersten Trieben am Baum anfangen. Entfernen Sie dürre und kranke Äste unbedingt vollständig.
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Idealerweise kürzen Sie alle Äste Ihrer Trauerweide in der Länge um gut zwei Drittel. Das bringt sie gut in Form. Dabei ist es hilfreich, die Schere immer über einem schlafenden Auge der Trauerweide anzusetzen. Das hat zur Folge, dass die Pflanze dann gleichmäßig und rasch austreibt.
Die abgeschnittenen Teile sollten Sie möglichst gleich entsorgen, weil sie sich leicht in Zäunen oder Sichtschutzwänden verhaken können. Je mehr Äste sich verhaken, desto schwieriger ist die Entsorgung. Kleine Reste legen Sie auf Ihren Komposthaufen, die großen Teile müssen in den Häcksler oder zur Entsorgungsstelle Ihrer Stadt.
Haben Sie dann alle Langtriebe beseitigt, ist es ratsam, die Stümpfe mit einer Kettensäge einzukürzen. Wer nicht selbst Hand anlegen will, kann zum Schnitt der Trauerweide einen Profi beauftragen.
Was sonst noch zur Trauerweide interessant ist
Die Trauerweide, auch bekannt als Salix babylonica, ist ein beeindruckender Baum, den die Mensch wegen seiner weinenden Zweige und Äste bewundern. Wir unterscheiden bei den den Bäumen zwischen der Echten Trauerweide, der Silber-Weide und der Bruch-Weide.
Die Trauerweide ist in China und in den angrenzenden Regionen beheimatet, hat sich aber aufgrund ihrer Schönheit und Anpassungsfähigkeit in vielen Teilen der Welt verbreitet.
Sie wächst schnell und kann bis zu 25 Meter hoch werden, wobei ihre Zweige oft bis zum Boden herunterhängen. Die Trauerweide bevorzugt feuchte Böden und findet sich deshalb oft in der Nähe von Gewässern wie Flüssen, Seen oder Teichen.
Sie ist sehr anpassungsfähig und wächst in vielen verschiedenen Bodentypen und Klimazonen.
Trauerweiden produzieren im Frühling gelbe oder grüne Kätzchen, die Insekten und Bienen anziehen und damit ein wichtiger Bestandteil des Ökosystems sind. Die Bäume sind ein beliebtes Symbol in Kunst und Poesie und dienen regelmäßig als Ausdruck von Trauer und Verlust.
Die Bäume erreichen ein Alter von etwa 80 -100 Jahren, vergleichbar mit der Lebensdauer des Menschen. Darum pflanzen zahlreichen Gartenbesitzer bei der Geburt eines Kindes einen solchen Baum, der das neugeborene Kind sein Leben lang begleitet.
Trotz ihrer Schönheit erfordert die Pflege von Trauerweiden ausreichend Aufmerksamkeit, um die Gesundheit und Ästhetik der erhabenen Bäume zu erhalten.
Trauerweide als Bonsai kaufen
Sie haben daheim nicht viel Platz und möchten dennoch ein Trauerweide zuhause haben? Dann haben wir gute Nachrichten für Sie: Es gibt die Trauerweide als Bonsai.
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Sie können eine Trauerweide als Bonsai kaufen oder selbst anbauen. Die weinenden Zweige und Äste der Trauerweide eignen sich gut für die Gestaltung von Bonsai-Bäumen und werden nach einiger Zeit zu beeindruckenden und eleganten Miniaturbäumen.
Sie können selbst eine Trauerweide als Bonsai anbauen, indem Sie einen Sämling kaufen oder einen Steckling aus einem bestehenden Baum nehmen und ihn in einen geeigneten Topf mit Bonsai-Erde und Dünger pflanzen.
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