Ein häufiges Problem für Zimmerpflanzenbesitzer sind Trauermücken. Diese kleinen Fliegen sind nicht nur lästig, sondern auch schädlich für die Gesundheit der Pflanzen. Trauermücken vermehren sich schnell und ihre Larven beschädigen die Wurzeln der Pflanzen. Das wiederum führt auf Dauer zu Wachstumsstörungen und sogar zum Absterben der Pflanzen.
Glücklicherweise gibt es Möglichkeiten, einen Befall zu verhindern und Trauermücken zu bekämpfen. In diesem Artikel lesen Sie hilfreiche Tipps und Tricks zur Vorbeugung und Bekämpfung von Trauermücken. Wenn Sie diese befolgen, bleiben Ihre Zimmerpflanzen gesund und frei von Schädlingen.
So erkennen Sie Trauermücken
Trauermücken sind kleine, schwarze Fliegen mit einer Größe von etwa 2-3 mm. Sie haben lange Beine und Flügel, die sie allerdings nur selten benutzen. In der Regel fliegen sie nur kurze Strecken und bevorzugen es, auf Pflanzen oder anderen Oberflächen zu laufen.
Trauermücken treten besonders häufig in der Nähe von feuchten Substraten auf, so zum Beispiel in Blumentöpfen oder Gewächshäusern. Sie bevorzugen warme und feuchte Bedingungen und sind aus diesem Grund besonders in den Sommermonaten aktiv.
Ein Befall von Trauermücken ist nicht immer sofort zu erkennen, weil die erwachsenen Fliegen oft nur kurz zu sehen sind.
Ein klares Zeichen für die Situation sind die Larven in der Erde der Pflanze. Diese sind etwa 6-8 mm lang, weiß und haben einen dunklen Kopf.
Wenn Sie das Substrat leicht anfeuchten und dann einige Minuten warten, zeigen sich die Larven der Trauermücke in der Regel an der Oberfläche. Außerdem weisen gelbliche Flecken auf den Blättern oder ein allgemein schlechtes Pflanzenwachstum auf einen Befall mit den lästigen Trauermücken hin.
Ursachen für einen Befall mit Trauermücken
Ein typischer Befall mit Trauermücken geht meist auf verschiedene Faktoren zurück.
Feuchtes Substrat
Trauermücken bevorzugen feuchte Erde, in dem sie ihre Eier ablegen. Danach entwickeln sich daraus ihre Larven. Ein zu häufiges oder zu starkes Gießen Ihrer Pflanzen kann daher mit etwas Pech zu dem Auftreten der Schädlinge führen.
Überdüngung
Überdüngung führt zu einer erhöhten Feuchtigkeit in der Erde. Das kann in der Folge dazu führen, dass es zu einem Befall mit Trauermücken kommt und Schäden eintreten.
Unhygienische Bedingungen
Eine unzureichende Reinigung von Töpfen und anderen Pflanzenutensilien führt im Extremfall dazu, dass sich Trauermücken und ihre Larven darin ansiedeln.
Hohe Temperaturen
Trauermücken bevorzugen im Lebensraum warme Bedingungen. Bei Temperaturen über 20°C vermehren sie sich besonders schnell.
Pflanzen drinnen mehr betroffen als draußen
Eine Zimmerpflanze in Innenräumen im Blumentopf ist anfälliger für Trauermückenbefall als eine solche in der freien Natur im Garten. Das hängt damit zusammen, dass die Bedingungen in Innenräumen meist wärmer und feuchter sind.
Außerdem führt eine unzureichende Belüftung in der Wohnung oder dem Haus dazu, dass die Luftfeuchtigkeit in Innenräumen höher ist als im Freien. Überdies sind Zimmerpflanzen, die in einem zu kleinen Blumentopf oder in Erde von schlechter Qualität gepflanzt sind, anfälliger für Trauermückenbefall.
Umtopfen in einen Blumentopf mit guter Erde kann darum bereits zu einer Verbesserung der Lage führen und die schädliche Tiere auf Dauer fernhalten.
Vorbeugende Maßnahmen gegen Trauermücken
Um einen Befall von Trauermücken zu verhindern, haben Sie die Möglichkeit, verschiedene vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen. Hier sind einige Tipps, die Sie sich zu Herzen nehmen können:
- Vermeiden Sie übermäßiges Gießen, weil die Trauermücke ein feuchtes Substrat bevorzugt. Beschränken Sie das Blumengießen auf das Nötigste beschränken. Sorgen Sie dafür, dass das Substrat zwischen dem jeweiligen Gießen ausreichend trocken ist.
- Verwenden Sie hochwertiges Substrat, weil dieses die Entwicklung der Pflanzen unterstützt. Wenn Sie gesunde Pflanzen haben, sinkt das Risiko für einen Trauermückenbefall.
- Sorgen Sie für ausreichende Belüftung, denn diese trägt entscheidend dazu bei, die Luftfeuchtigkeit zu reduzieren und die Schädlinge fernzuhalten.
- Reinigen Sie Blumentöpfe, Schalen und andere Pflanzenutensilien regelmäßig, denn dann sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass sich Trauermücken und deren Larven darin ansiedeln.
- Vermeiden Sie Überdüngung, weil diese zu einer erhöhten Feuchtigkeit im Substrat führt. Das wiederum zieht Trauermücken fast unwiderstehlich an.
- Achten Sie darauf, Ihre Pflanzen in ausreichend großen Töpfen zu pflanzen, weil eine ausreichend große Pflanzschale eine ausreichende Drainage ermöglicht. Dadurch verhindern Sie, dass das Substrat zu feucht wird.
- Setzen Sie sandiges Substrat ein, weil dieses das Wachstum von Trauermückenlarven hemmt. Der Grund liegt darin, weil sie in dem Sand schlechter graben können.
- Setzen Sie Gelbtafeln ein, denn das ist die einfachste Möglichkeit, erwachsene Trauermücken zu fangen und so einen Befall zu reduzieren.
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Bekämpfung von Trauermücken
Sollte es schon zu einem Befall von Trauermücken gekommen sein, haben Sie verschiedene Möglichkeiten, gegen diesen anzukämpfen.
Natürlich Mittel um Trauermücken zu bekämpfen
Es gibt einige natürliche Mittel, die dabei helfen, Trauermücken zu bekämpfen. Dazu gehören zum Beispiel
- Neemöl
- Zimt
- oder Knoblauchextrakt.
Diese Mittel geben Sie in das Substrat oder tragen es auf die Pflanze auf. Das soll die Fliegen abzuschrecken oder sogar töten. Natürliche Mittel wirken durch eine abschreckende oder toxische Wirkung auf die Trauermücken.
Trauermücken bekämpfen mit chemischen Mitteln
Chemische Mittel wie Insektizide oder Nematizide helfen sehr gut gegen Trauermücken. Diese Mittel wirken üblicherweise sehr schnell und effektiv. Allerdings schädigen chemische Mittel auch Nützlinge.
Chemische Mittel töten die Larven der Trauermücken ab oder vergiften die Fliegen.
Diese Hausmittel gegen Trauermücken helfen wirklich
Es gibt einige Hausmittel, die Sie zur Bekämpfung von Trauermücken ausprobieren können und von denen die meisten Betroffenen sagen, dass sie tatsächlich wirksam sind.
- Gelbsticker
Gelbsticker oder auch Gelbfallen genannt sind spezielle Klebestreifen, die mit einer gelben Farbe und einem Duftstoff beschichtet sind. Diese Streifen locken Trauermücken an. Anschließend kleben die Tierchen an den Gelbstickern. - Sand oder Kies
Eine Schicht aus Sand oder Kies auf der Oberfläche des Substrats soll verhindern, dass die Trauermücken ihre Eier dort ablegen. Der Sand oder Kies trocknet die Oberfläche aus und verhindert so, dass die Larven überleben. - Essiglösung
Eine Lösung aus Essig und Wasser im Verhältnis 1:4 hilft dabei, die Larven der Trauermücken abzutöten. Gießen Sie die Lösung auf das Substrat und lassen es einige Minuten einwirken, bevor Sie es abspülen. - Knoblauchextrakt
Ein Extrakt aus Knoblauch hilft als natürliches Insektizid gegen Trauermücken. Dazu weichen Sie einige Knoblauchzehen in Wasser ein und sprühen die Lösung dann auf die Pflanzen. - Neemöl
Das Neemöl kommt aus den Samen des Neembaums. Es hat eine abschreckende Wirkung auf die Fliegen und tötet die Larven ab.
Diese Hausmittel sind die effektivsten, um einen etwaigen Trauermückenbefall zu reduzieren. Es sind unter dem Strich unterstützende Maßnahmen, denn in vielen Fällen kommen Sie um chemische Unterstützung nicht herum. Neben den genannten Methoden gibt es noch ein paar weitere Hausmittel, die wir Ihnen nicht vorenthalten möchten.
Trauermücken mit Kaffeesatz bekämpfen
Laut einigen Quellen soll Kaffeesatz zur Bekämpfung von Trauermücken helfen. Die Idee dahinter ist, dass der Kaffeesatz eine saure Umgebung schafft, die den Larven der Trauermücken nicht gefällt.
Es gibt allerdings keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass Kaffeesatz tatsächlich gegen diesen kleinen Schädling wirksam ist. Es existiert keine klare Anweisungen darüber, wie Kaffeesatz in der Praxis bei befallenen Pflanzen wirklich helfen soll, um Trauermücken zu bekämpfen.
Einige Quellen empfehlen, den Kaffeesatz in den Topf zu streuen oder eine Schicht aus Kaffeesatz auf die Oberfläche der Blumenerde zu legen. Andere empfehlen, den Kaffeesatz in Wasser aufzulösen und die Lösung auf die Pflanzen zu sprühen. Ob’s hilft, ist fraglich.
Außerdem kann die Zugabe von Kaffeesatz zu den Pflanzen diesen Schaden zufügen, denn Kaffeesatz beeinflusst die pH-Werte des Bodens. Das wiederum kann möglicherweise die Wurzeln der Pflanzen schädigen und zu Schimmelbildung führen.
Bekämpfen der Trauermücken mit fleischfressenden Pflanzen
Es ist richtig, dass einige fleischfressende Pflanzen, wie die Venusfliegenfalle oder der Sonnentau, Insekten fangen und verdauen können. Allerdings sind die Pflanzen nicht in der Lage, einen größeren Befall effektiv zu bekämpfen.
Außerdem benötigen fleischfressende Pflanzen eine spezielle Pflege und Umgebung, um zu gedeihen und ihre Beute erfolgreich zu fangen. Sie brauchen sogar spezielle Arten von Boden und Wasser.
Trauermücken mit Natron oder Backpulver bekämpfen
Manche Hobbygärtner behaupten, dass Natron oder Backpulver zur Bekämpfung von Trauermücken hilft. Dahinter steckt die Idee dahinter, dass das Natron oder Backpulver eine alkalische Umgebung schafft, die den Larven der Trauermücken nicht gefällt.
Um Natron oder Backpulver gegen Trauermücken einzusetzen, soll es direkt auf das Substrat gestreut werden. Es dringt dann in den Boden ein und soll die Trauermücken Larven abtöten.
Aber: Es gibt keinerlei wissenschaftliche Beweise dafür, dass Natron oder Backpulver tatsächlich gegen Trauermücken wirksam sind.
Trauermücken mit Nematoden bekämpfen
Nematoden sind winzige, bodenlebende Fadenwürmer, die als biologische Schädlingsbekämpfungsmittel dienen, um Trauermücken und andere Schädlinge im Boden zu bekämpfen.
Die Nematoden erhalten Sie in Form eines Pulvers. Sie müssen dieses mit Wasser vermischen und dann auf das Substrat auftragen. Die Nematoden suchen in der Folge aktiv nach Trauermückenlarven und dringen in sie ein, wo sie sich ernähren und vermehren. Innerhalb von wenigen Tagen töten die Nematoden die Larven der Mücken und reduzieren so den Schädlingsbefall.
Nematoden gelten als eine effektive und sichere Methode zur Bekämpfung von der lästigen Tierchen, da sie keine negativen Auswirkungen auf Menschen, Haustiere oder Pflanzen haben. Sie sind überdies einfach anzuwenden.
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Bedenken Sie beim Einsatz, dass Nematoden nicht immer sofort wirken und dass es einige Wochen dauern kann, bis ein signifikanter Rückgang des Schädlingsbefalls zu beobachten ist. Die Anwendung von Nematoden ist regelmäßig zu wiederholen, um einen langfristigen Schutz gegen Trauermücken aufrechtzuerhalten.
Trauermücken mit Muskatnuss bekämpfen
Angeblich soll Muskatnuss beim Kampf gegen Trauermücken erfolgreich sein. Der Geruch von Muskatnuss soll die erwachsenen Mücken abhalten.
Um mit Muskatnuss Trauermücken bekämpfen zu wollen, sollen Sie einmal pro Woche das Gewürz in das Substrat streuen oder Muskatnussöl auf das Substrat sprühen.
Es mangelt aber an wissenschaftlichen Belegen, dass die Muskatnuss tatsächlich gegen die Mücken wirksam ist. Muskatnuss kann überdies in großen Mengen giftig sein und allergische Reaktionen auslösen. Darum halten wir diese Methode nicht für die beste Idee im Kampf gegen Trauermückenlarven.
Ätherische Öle zum Bekämpfen von Trauermücken
Ätherische Öle sind wirksam, um Trauermücken abzuwehren. Einige wirksame ätherische Öle sind
- Teebaumöl
- Lavendelöl
- Eukalyptusöl
- und Zitronenöl.
Geben Sie ein paar Tropfen des Öls in einen Sprühflasche mit Wasser und sprühen die Mischung auf die Blumenerde Ihrer Pflanzen. Alternativ geben Sie ein paar Tropfen des Öls direkt auf die Erde.
Streichhölzer gegen Trauermücken
Angeblich sollen Streichhölzer gegen Trauermücken helfen. Der Schwefel, der in den Streichhölzern enthalten ist, soll die Larven der Trauermücken abtöten.
Dazu sollen Sie ein paar Streichhölzer in die Erde der betroffenen Pflanzen stecken. Wenn Sie die Streichhölzer anzünden, setzt der Schwefel im Holz Schwefeldioxid frei, das die Larven der Trauermücken dann abtöten soll.
Wir halten diese Methode unter den vorgestellten Hausmitteln für wenig erfolgreich und vor allem für gefährlich.
Sind Trauermücken und Fruchtfliegen das gleiche?
Nein, Trauermücken und Fruchtfliegen sind nicht dasselbe.
Trauermücken (Sciaridae) sind kleine, dunkle Fliegen, die oft in der Nähe von Zimmerpflanzen oder in feuchten Umgebungen auftreten. Sie legen ihre Eier in feuchte Erde, aus denen dann die Larven schlüpfen. Trauermückenlarven beschädigen Wurzeln und Pflanzen und sind lästige Schädlinge.
Fruchtfliegen (Drosophilidae) sind dagegen kleinere, oft gelblich-braune Fliegen, die meist in der Nähe von frischem Obst und Gemüse auftreten. Sie legen ihre Eier auf überreifem Obst und Gemüse ab, aus denen dann die Larven schlüpfen. Fruchtfliegenlarven zerstören das Obst oder Gemüse, auf dem sie leben, und gelangen auch in den Müll. Hier mehr dazu, wie Sie Fruchtfliegen bekämpfen.
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